Pastor Torben Rakowski
Pastor Torben Rakowski

Gemeindeleitung

Wie und von wem wird die Gemeinde eigentlich geleitet? 

Eigentlich einfach, eine evangelische Kirchengemeinde sollte durch den dreieinigen Gott – Vater, Sohn und Heiliger Geist – geleitet werden. Aber wie kann das funktionieren? Und werden sie als juristische Personen in Ämtern und Behörden anerkannt? Also wird es doch Personen geben müssen, die als Ansprechpartner nach innen und außen die Gemeinde vertreten. Vertreten, ein gutes Stichwort, aber fangen wir bei der Basis an: 

Mindestens einmal im Jahr sind alle Mitglieder der Gemeinde zu einer Gemeindeversammlung eingeladen. Vereinfacht gesagt – Details siehe weiter unten – wählt die Gemeindeversammlung aus ihren Reihen dreißig Gemeindevertreterinnen und -vertreter.
Diese Gemeindevertretung (GV) ist das offizielle Leitungsgremium der Gemeinde. Sie beschließt jährlich über den Haushalt, also die geplanten finanziellen Einnahmen und Ausgaben, legt die Personalpolitik fest, berät über größere Vorhaben wie Veranstaltungen und vieles mehr. Die GV trifft sich mindestens dreimal jährlich, i.d.R. aber häufiger, je nach anstehenden Themen und Entscheidungsbedarf.
 

Damit nicht jede Entscheidung, und davon gibt es im Gemeindeleben viele, durch ein dreißig- oder mehrköpfiges Gremium diskutiert und entschieden werden muss, gibt es zwei weitere Gremien oder Gruppen, welche die von der GV vorgegebenen Richtung im Alltag ausgestalten.

Zum einen wählt die GV wiederum aus ihren Reihen sechs Mitglieder, die den Kirchenvorstand (KV) bilden. Der KV trifft sich mindestens 1x im Monat, bei Bedarf auch öfter, um Entscheidungen für die GV vorzubereiten, aktuelle Aufgaben und Herausforderungen zu besprechen und Entscheidungen im Rahmen seiner Kompetenzen zu treffen. Im KV sind verschiedene Themengebiete einzelnen Mitgliedern zugeordnet, wie z.B. Finanzen, Mission, Bauangelegenheiten, Kinder- und Jugendarbeit, Personal und vieles mehr. 


Zum anderen gibt es die hauptamtlichen Mitarbeiter, die sich, außer in den Schulferien, wöchentlich als „Dienstbesprechung“ treffen, um das tägliche Gemeindeleben zu organisieren, Veranstaltungen im Detail zu planen und Aufgaben zu verteilen. Die Dienstbesprechung ist damit aber mehr ein ausführendes als ein leitendes Gremium. Übrigens gehört der Pastor qua Amt allen drei Gremien an, die GV besteht also tatsächlich aus 31, der KV aus sieben Mitgliedern. 

Wie angekündigt ein paar Details zu den Wahlprozessen: 

  • Nicht jedes Mitglied der Gemeinde darf auch sofort wählen oder gewählt werden. Erst mit Aufnahme in die Wählerliste gibt es das aktive und passive Wahlrecht. Jedes konfirmierte Gemeindeglied kann frühestens ein Jahr nach Aufnahme in die Gemeinde auch die Aufnahme in die Wählerliste formlos im Gemeindebüro beantragen. Der KV muss dem zustimmen. Diese Regel wurde bei der Gemeindegründung in den Nachkriegsjahren in die Gemeindeordnung (GO) aufgenommen mit der Erfahrung, dass in der Zeit des Nationalsozialismus die Kirchen von NSDAP-treuen „Christen“ unterwandert wurden und die Nazis so auch die Leitungen vieler Gemeinden übernahmen. 
  • Die Amtszeit jedes GV- und KV-Mitgliedes beträgt sechs Jahre. Damit nicht alle sechs Jahre die komplette GV neu gewählt werden muss, wird immer nach drei Jahren jeweils die Hälfte der GV neu gewählt und damit eine gewisse Kontinuität sichergestellt. Nach dem gleichen Schema wählt die GV die Hälfte des KV im dreijährigen Rhythmus. 
  • Alle weiteren Details sind der Gemeindeordnung zu entnehmen. 

Bleibt „nur“ noch die Frage, ob die Gemeinde dann ein normales demokratisches Gebilde ist, wie viele andere in unserer Gesellschaft oder ob sie nicht doch durch unseren Gott geleitet wird. Beides ist der Fall: natürlich kann in unserer Welt eine Institution sinnvoll nur durch demokratisch gewählte Gremien geleitet werden.
Wenn die Mitglieder der Gremien sich aber bewusst unter die Führung Gottes stellen, sich ihrer Verantwortung ihm gegenüber bewusst sind, vor JEDER Sitzung eine Andacht gehalten wird und meistens eine Gebetsgemeinschaft stattfindet, wenn vor wichtigen Entscheidungen nochmal mehr gebetet wird, einzeln und in Gruppen, dann hoffen wir so, dem Geist Gottes den Raum geben zu können, der ihm gebührt.
 

Wenn Ihr Fragen dazu habt, wendet Euch gerne an ein GV Mitglied oder schreibt sie an: frank.brocksieper(at)epiphanias.de 

DER KIRCHENVORSTAND

Torben Rakowski

Torben Rakowski

Pastor und 1. Vorsitzender

Ulrike Diedrich

Ulrike Diedrich

stellvertr. Vorsitzende

Frank Brocksieper

Frank Brocksieper